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Rieke Harders unterstützt die Physiotherapie
By: Asha Vihar
Mrz 22, 2017

Incredible India!

Incredible India – ja, in der Tat! An dieser Aussage, mit der ich bei meinem erste Aufenthalt in Indien begrüßt wurde, ist in der Tat viel Wahres dran. Indien hat mich umgehauen, es ist kurz gesagt faszinierend, bunt, aufregend und vielschichtig!

Als Physiotherapeutin hatte ich die Aufgabe, die dortigen angestellten Physiotherapeuten in den nächsten 10 Tagen zu unterrichten, neue Behandlungsmöglichkeiten aufzuzeigen und Behandlungsstrategien zu optimieren. Ich flog mit dem Team des OP-Camps, welches immer im Januar stattfindet, am 5. Januar vom kalten Hamburg aus Richtung Süd-Osten in die Wärme.

Schon am Flughafen in Hamburg verflog meine anfängliche Aufregung als ich das OP-Team kennenlernte, ein Haufen wunderbarer, lieber Menschen! Nach einem angenehmen Flug landeten wir am frühen Morgen in Kalkutta und wurden dort von einem kleinen Bus abgeholt, der uns ins ca. 10 Autostunden entfernte Asha Vihar bringen sollte. Die Fahrt durch die laute, volle Stadt Kalkutta war aufregend und gleichzeitig bedrückend. Neben schicken Hotels leben die Menschen auf der Straße, waschen sich an Hydranten den Staub vom Körper. Müllberge sind keine Seltenheit genauso wie frei herumlaufende Kühe (das Klischee wird bedient 😉 ). Straßenverkehrsordnungen? Geordnetes Fahren in Spurbahnen? Fehlanzeige! Es wurde gehupt und aneinander vorbeigedrängelt wo es nur ging! Zur Mittagszeit herrschte große Aufregung als uns mitten auf der „Autobahn“ ein Reifen platzte. Das Problem konnte schnell behoben werden, sodass wir endlich im Dunkeln nach einigen Umwegen in Asha Vihar ankamen. Wir wurden so herzlich von den Angestellten und den Kindern des angegliederten Waisenhauses begrüßt, dass die lange Autofahrt sofort vergessen war! Nach einem leckeren Abendbrot ging es ins Bett, denn es sollte am nächsten Morgen sofort losgehen mit den OP’s und dem physiotherapeutischen Training.

In den folgenden Tagen bekam ich einen Einblick in die indische Kultur und lernte viel über indische Verhaltensweisen, „No-Go‘s“, Arbeitsweise und wunderbare Gastfreundschaft!

Gerade in der Physiotherapie hatte ich die Chance, sehr nahe an den Menschen dran zu sein und mich direkt mit Ihnen auszutauschen, sei es nun mit Patienten oder Kollegen. Natürlich ist es eine ganz andere Art zu behandeln als in Deutschland, es sind zwei grundverschiedene Länder. Ich brauchte ein paar Tage, um bestimmte Prozesse, Abläufe und Verhaltensweisen in der Therapie zu verstehen, um anschließend darauf eingehen zu können, denn die Therapie ist nicht eins zu eins übertragbar wie in Deutschland. Das beginnt schon bei der Kommunikation zwischen Patient und Therapeut. Auch Angehörige werden in Indien stark mit in die Therapie einbezogen, denn Familie wird hier sehr groß geschrieben. Es war unheimlich toll zu spüren, wie interessiert, neugierig und aufgeschlossen die Menschen waren, auch wenn sie auf den ersten Blick etwas schüchtern zu sein schienen. Auch die Waisenkinder waren unheimlich kontaktfreudig und haben uns mit in ihre Welt genommen, wo wir zusammen viel Spaß hatten.

Darüber hinaus bekam ich tolle Einblicke in die Arbeit des OP-Teams, welches unermüdlich von morgens bis abends Unmögliches möglich machte! Wirklich toll!

Wir hatten noch die Chance, angrenzende Dörfer anzufahren, welche uns nochmal einen ganz anderen Einblick in das Leben auf dem Land gaben. Hier steht die Zeit still, alles wird mühselig in Handarbeit gemacht und natürlich ist Armut vorherrschend…Es wurde mir wieder bewusst wie wenig man eigentlich braucht, um glücklich zu sein. Fließendes Wasser gehört beispielsweise nicht dazu 😉 Es ist wirklich wunderbar zu sehen, was das Team um die Organisatoren Claudia, Andy und Birgit und natürlich auch das OP-Team um „Schorsch“ so alles auf die Beine gestellt haben und noch weiterhin stellen werden!

Ich bin sehr froh, diese Erfahrung gemacht zu haben und hoffe sehr, dass die Physiotherapeuten meinen Input weiterhin in die Behandlung einfließen lassen, um eine noch bessere Versorgung der Patienten zu gewährleisten!

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